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Thorsten Hellwig
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Flaschen (Frankfurt)

Leerstand (New York)

Beschützer (New York)

Um das Stillleben ist es ruhig geworden, still eben und das mit recht. Mit der neuen, der allerneusten Rechtschreibereform konnten nämlich alle Unklarheiten aus der deutschen Schriftsprachenwelt geräumt werden, auch wenn die FAZ uns glauben machen wollte, dieses Werk sei ein großer Irrtum. War es nicht, und das war der Irrtum. Das Stillleben heutiger Schreibweise erbarmte sich in früheren, verwirrenden Tagen nicht, einfach (und) eindeutig zu sein. Oh nein, Spandau Ballett zum Beispiel, die bestangezogene Popgruppe der 80er Jahre, führte ein Stilleben, ohne ein Stillleben zu sein. Aber wer hätte das damals schon unterscheiden können. Den Unterschied macht heuer ein einziger Konsonant, das sorgsam zwischengesetzte, noch etwas ungewohnte, dritte „l“.

Mit ähnlichen Problemen musste sich die Sauerstoffflasche nie herumschlagen. Erstens kam schon damals keiner auf die Idee zu fragen, ob eine Sauerstofflasche von sinnvoller Bedeutung sein könnte. Zweitens durfte, wenn nicht gar musste man schon vor den Turbulenzen der Rechtschreibereform drei gleiche Konsonanten hintereinander reihen, wenn dem dritten, dem letzten ein weiterer Mitlaut folgte.

Also schweige, wer bis dato behauptet hat, die Reform hätte nicht für Klarheit und Sicherheit gesorgt. Lasst uns in Stille leben, die Zeit ist reif!