Machen wir einen kurzen Sprung in die Geschichte, wo noch Kaiser und Könige über Felder ritten, Kriege führten und untereinander heirateten. Den Habsburgern reichte das Kaiser- oder Königsein alleine aber irgendwann nicht mehr aus. Sie strebten nach mehr, die vielen Völker um sie herum quengelten und ehe sich der interessierte Österreicher und Magyar im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einmal die Augen gerieben hatte, durfte sich der österreichische Kaiser schon König von Ungarn nennen. Weil man auch im Rahmen der Wappensuche stolz auf die Verbandelungen im europäischen Hochadel (siehe untereinander heiraten) hinweisen wollte, wählte man einen doppelköpfigen Aar zum Wappentier. Aber der Vogel flog nur bis 1918 – wahrscheinlich war er zu unentschlossen und wusste nicht, in welche Richtung er fliegen sollte – , danach war Schluss mit lustig und auch mit kaiserlich und königlich. An deren Stelle traten die Kumpel und Kollegen. Sie überdauerten und überdauern das Unheil dieser Welt, weil sie der Großmannssucht aus dem Weg gehen und kleinere bis mittelgroße Brötchen backen. Auf Kumpel und Kollegen ist Verlass, sie prägen einen, sie unterstützen und sind da, wenn man sie braucht.

Wer immer noch ein Monarchist ist oder Sissy-Filme schaut, kann die Kumpel und Kollegen gerne adjektivisch erweitern, zu kaiserlichen und königlichen. Mir soll es recht sein.