Am Donauufer
auf den Treppen gestrandet,
schuf er,
wo der Fluss durch Beton berandet,
sich eine kleine Freiheitszelle
mit dem Wunsch auf Großforelle
geangelt aus einer Donauwelle.
Sekunden verstreichen,
erreichen Minuten.
Die werden zu Stunden
Und es scheint unumwunden,
als wollten die Zeiger nur runden
in der Uhr.
Treppe und Angler schweigen nur.
Der Strom schweigt mit,
jetzt sind sie zu dritt
in des Treppenanglers kleiner Welt
mit heute grauem Himmelszelt.
Einem Dosenfisch wird das Schweigen zu still
Er springt an den Haken, möchte und will
die Ruhe aus Treppe und Angler vertreiben.
Der Schwimmer, er wackelt,
der Dosenfisch zappelt.
Der Treppenangler springt hinauf,
die Rolle surrt, die Schnur rollt auf.
Der Dosenfisch sieht Sonnenlicht
Unter ihm die Donaugischt
Und schaut in des Feindes gespanntes Gesicht.
Der Angler sieht im Fisch den Helden
Und jeder weiß, Angler sehen das selten.
Bewundernd des stummen Dosenfischs Mut
schickt er ihn zurück in die grünliche Flut.
Zum Schwarzen Meer schwimmt nun der Dosenfisch
die Zeiger der Uhr drehen sich
zurück in sein Leben.
Die Ehefrau schalt ihn, ein schlechter Fischer zu sein,
der Treppenangler lächelt nur fein
und ebenso weise
bei seiner fischlosen Abendbrotspeise.
Zur Strafe gibt es heute Gurke mit Dill,
Treppe und Strom schweigen nur still
und warten und lächeln auch.